CED steht für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – das sind andauernde, nicht ansteckende und derzeit nicht heilbare Erkrankungen des Verdauungstrakts, deren Beschwerden meistens schubweise auftreten. Zur Gruppe der CED gehören Morbus Crohn sowie die Colitis ulcerosa.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind selten. Im europäischen Raum werden jährlich unter 100.000 Menschen nur ungefähr 20 Neuerkrankungen diagnostiziert. Allerdings ist anzunehmen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt und der Trend der Erkrankungen ansteigend ist. Aufgrund ihrer Seltenheit sind die CED nicht besonders bekannt. Viele Betroffene wissen nicht von ihrer Erkrankung, da die Symptome selbst oft ignoriert oder sogar von Mediziner*innen mit anderen Krankheiten verwechselt, bzw. oftmals erst verspätet ernstgenommen und erkannt werden

SPEZIALAUSBILDUNG – NUN AUCH IN ÖSTERREICH
Wie in anderen Ländern bereits üblich, wird nun auch in Österreich spezialisiertes Fachpersonal ausgebildet, um auf die Bedürfnisse der CED-Patient*innen einzugehen. Die Versorgung von CED Betroffenen erfordert aufgrund der Komplexität der Erkrankungen stetige Fortbildungen. Dazu sind regelmäßige Fortbildungen, Schulungen und ein multidisziplinärer Austausch essentiell. Auch eine Kooperation mit Betroffenen bzw. der Patient*innenorganisation wird angestrebt, um durch diesen Perspektivenwechsel den Fokus auf die erkrankten Personen zu legen.

Eine CED bedeutet für Patient*innen und deren Umfeld eine drastische Veränderung des Lebens. Durch die in Schüben auftretende Erkrankung, im Wechselspiel mit symptomfreien Zeiten, kommt es oft zu einer massiven psychischen Belastung. Symptome im Schub sind meist starke Bauchschmerzen, Durchfälle (auch blutige Stuhlgänge), teilweise Gewichtsverlust, Müdigkeit.

Die beschwerdefreie Zeit, auch Remission genannt, wechselt in unvorhersehbarem Rhythmus mit aktiven Krankheitsphasen, den Schüben. Da CED nicht ursprünglich geheilt werden können, besteht das Ziel jeder Therapie Beschwerdefreiheit zu erreichen und diese so lange wie möglich beizubehalten.

LEBENSQUALITÄT

Auch wenn eine Heilung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen bisher nicht möglich ist, müssen viele Patienten ihr Leben heute nicht mehr von der Erkrankung bestimmen lassen.

UNTERSCHEIDUNG

CED kommen in zwei dominanten Formen vor: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. In Ausnahmefällen ist eine klare Unterscheidung nicht möglich, sodass man von einer Colitis indeterminata spricht.

Die Unterscheidung zwischen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa erfolgt aufgrund der Ausbreitung und der Art der Entzündung, der Histologie und weiteren Charakteristiken. Trotz vieler Parallelen gibt es Unterschiede in Symptomatik und Krankheitsverlauf und in der Folge auch in der Therapie.

In ca. 10% der Fälle kann eine genaue Unterscheidung in Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa nicht erfolgen, da Symptome beider Krankheiten auftreten bzw. die Erscheinungsform nicht klar einzuordnen ist. In diesen Fällen spricht man von Colitis indeterminata, der „unbestimmten“ Colitis.