Erstes Ziel jeder CED Therapie ist es, die akuten Symptome und Schmerzen des*der Patient*in zu lindern und eine Phase der Beschwerdefreiheit zu erreichen. Diesen Zustand, der Remission genannt wird, gilt es dann möglichst lange zu erhalten.

 

Dank neu entwickelter Medikamente können selbst schwer erkrankte CED-Patient*innen eine Lebensqualität erreichen, in der nicht allein die Krankheit ihren Alltag dominiert. Daher wird in der Behandlung versucht, die optimale Kombination von hoher Effizienz mit langanhaltender Wirksamkeit zu erreichen. Effizienz bedeutet in diesem Fall ein hohes Maß an positiver Auswirkung bei möglichst geringen Nebenwirkungen, um die Entzündung zum Stillstand zu bringen.

Psychologisch unterstützende Maßnahmen

Neben Medikamenten gibt es zahlreiche Techniken, die zum Stressabbau und besserem Umgang mit der Erkrankung helfen.

Mehr dazu unter Leben mit einer CED

Ziel der Therapie

Vorrangiges Ziel ist es, Beschwerden zu lindern und somit eine Normalisierung der Lebensqualität zu ermöglichen. Mittel- bis langfristig gilt es Entzündung derart zu behandeln, dass weder biochemisch (Blut / Stuhl) noch histologisch (Gewebe) Entzündung nachweißbar ist. All das führt zur Verhinderung von Komplikationen bzw. Spätfolgen der chronischen Entzündung.

Therapieerfolg ist Teamleistung

CED sind sehr komplexe Erkrankungen, die aufgrund von extra-intestinalen Manifestationen und Komplikationen auch einen Schulterschluss verschiedener Gesundheitsprofessionen erfordern. Um die bestmögliche Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten, empfehlen Guidelines die Zusammenarbeit multidisziplinär. Deshalb ist es ratsam, insbesondere bei schwerem Krankheitsverlauf, die Betreuung in einem spezialisierten Zentrum oder Ordination zu suchen.

Konventionelle Therapie

Mesalazine

Mesalazine sind entzündungshemmende Medikamente zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), wie der Colitis ulcerosa. Sie werden oral als Tablette oder rektal als Zäpfchen/Einlauf verabreicht, um die Entzündung in der Darmschleimhaut zu lindern und Symptome wie Durchfall oder Blutungen zu reduzieren. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Basistherapie und wird sowohl zur Behandlung von akuten Schüben als auch zur Vorbeugung von Rückfällen eingesetzt.

Steroide

Kortison ist ein stark entzündungshemmendes Medikament (Glukokortikoid), das bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eingesetzt wird, um akute Schübe schnell zu behandeln. Es unterdrückt das Immunsystem und lindert die Entzündung im Körper, wirkt aber nicht zur Langzeitbehandlung und sollte deshalb nur kurzfristig und ausschleichend eingenommen werden. Eingesetzt werden Steroide intravenös oder oral, in bestimmten Fällen auch rektal.

Immunsuppressiva

Immunsuppressiva bei CED sind Medikamente, die das Immunsystem dämpfen, um die fehlgeleiteten Entzündungsreaktionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zu reduzieren. Sie wirken, indem sie Teile des Immunsystems blockieren, was Entzündungen im Darm verringern und langfristig das Auftreten von Schüben verhindern kann. Immunsuppressiva werden oral oder subkutan verabreicht. Allerdings schwächen sie auch das Immunsystem allgemein, weshalb eine sorgfältige Überwachung notwendig ist.

Biologika

Biologika bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt in das fehlgeleitete Immunsystem eingreifen, um die Entzündung zu stoppen. Sie wirken entzündungshemmend, indem sie bestimmte Botenstoffe (Zytokine) oder Eiweißmoleküle auf Immunzellen blockieren, die die Entzündungsprozesse bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa antreiben. Biologika werden intravenös oder subkutan verabreicht. Diese Medikamente kommen zum Einsatz, wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichen oder nicht vertragen werden.

Small Molecules

„Small Molecules“ (kleine Moleküle) sind niedermolekulare Medikamente zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Sie werden als Tabletten eingenommen und wirken, indem sie gezielt in den Entzündungsprozess des Immunsystems eingreifen, um die Entzündung zu lindern. Beispiele sind JAK-Hemmer, die die Signalweiterleitung von Entzündungen innerhalb der Immunzellen blockieren, und S1P-Rezeptor-Modulatoren, die den Austritt von Immunzellen aus den Lymphknoten hemmen.